Kletterer bekommen neues Winterdomizil

Bisher erhebt sich auf der Waldau ein Kletterfelsen. Bis zum September soll direkt daneben eine Kletterhalle entstehen, die den Sportlern auch in der kalten Jahreszeit optimale Bedingungen bietet. Am Freitag wurde der Grundstein gelegt.

Alpenverein baut eine Hallen-Kletteranlage auf der Waldau

 

von Dirk Sonntag, Stuttgarter Nachrichten vom 22.01.2005

 

Hinter dem Kletterfelsen klafft ein mehrere Meter tiefes Loch. Die Baugrube für die neue Kletterhalle, bis September diesen Jahres soll sie stehen. „Dann treffen wir uns in Sportkleidung wieder“, verkündete Dieter Angst von der Sektion Schwaben und Stuttgart des Deutschen Alpenvereins. Der Vertreter der Stadt, Bürgermeister Michael Föll, winkte ab und versprach dann das Erscheinen von Oberbürgermeister Wolfgang Schuster. „Der ist sportlicher als ich“, verriet Föll.

 

Die Halle, die von der Sektion Schwaben und der Sektion Stuttgart des Deutschen Alpenvereins gemeinsam errichtet wird, kostet rund 2,5 Millionen Euro. Dafür erhalten die Sportkletterer rund 1700 Quadratmeter Kletterfläche. Architekt Eckart Rosenberger (Nixdorf Consult Architekten und Ingenieure) verspricht ein Konzept, das sich von dem anderer Kletterhallen unterscheidet. „Wir wollten nicht nur eine Kiste hinstellen“, so der Architekt. Er legte bei der Planung großen Wert auf viel natürliches Licht, um eine freundliche Atmosphäre zu schaffen. Zudem entstehe ein Kinderkletterbereich, in dem die Kleinen sicher herumtoben können, während Mama und Papa irgendwo in der Wand hängen. „Der Kinderbereich ist von fast jeder Kletterroute einsehbar“, versichert Architekt Rosenberger.

 

„Klettern erlebt seit einigen Jahren einen Boom“, begründet Dieter Angst den Neubau. Die Halle wird in Zukunft von einem Betreiber geführt und ist für alle Kletterer geöffnet. Er ist überzeugt, dass die Anlage die Erfolgsleiter erklimmen wird. Man werde Kinderklettern anbieten, vor allem sei sie aber Trainingsgelände für die Aktiven. Auch Kletterturniere kann sich Angst dort vorstellen. Die Vorstellungen sind dennoch nüchtern kalkuliert. „Mit 120 Nutzern täglich kommen wir hin“, erklärt Angst. Ein Blick in andere Kletterhallen der Region zeige, so Dieter Angst, dass das eine sichere Route zum Erfolg ist.