KS investiert am Heimatstandort

Ein neues Verwaltungsgebäude in Neckarsulm soll das gestiegene Selbstbewusstsein der Kolbenschmidt-Pierburg AG demonstrieren. Vorstandschef Gerd Kleinert stellte der Belegschaft des Autozulieferers gestern die Pläne des knapp zehn Millionen Euro teuren Bauprojekts vor.

von Manfred Stockburger, Heilbronner Stimme vom 01.10. 2005

 

„Wir investieren in Neckarsulm. Das bedeutet, dass wir zum Standort Deutschland stehen“, sagt Kleinert und verleiht der Investition damit ein besonderes Gewicht. Parallel zum bestehenden KS-Hauptgebäude soll ein zweiter Bau entstehen, in dem künftig die komplette Verwaltung der börsennotierten Gesellschaft untergebracht werden soll. Die ersten Vorarbeiten sind bereits im Gange. Die Baugenehmigung für das Holding-Gebäude ist derzeit unterwegs.

 

„Außendarstellung gehört heute einfach dazu“, sagt Kleinert, der das Unternehmen seit vier Jahren zu neuem wirtschaftlichem Erfolg geführt hat. „Wir wollen nicht klotzen“, sagt er. Aufwändigere Pläne, die etwa ein Gebäude in Kolbenform vorsahen, seien deswegen verworfen worden. Dennoch soll der Neubau „schön und zweckmäßig“ werden, verspricht er.

 

Bis Ende 2006, wenn das neue Kundenzentrum eingeweiht wird, soll auch das Marketing an den größten Standort des Unternehmens ziehen. Der Vorstandschef verspricht sich davon eine Verbesserung der Kommunikation zwischen den verschiedenen Abteilungen, die dann nur noch durch kurze Wege getrennt sein sollen.

 

Erstmals seit der Übernahme von Kolbenschmidt durch Rheinmetall Ende der 90er Jahre wird der weltweit aktive Zulieferer dann wieder komplett von Neckarsulm aus gesteuert. Einige Verwaltungsbereiche sind bereits während der vergangenen Monate aus Düsseldorf und Neuss an den Neckar umgezogen. Sie wurden provisorisch im alten KS-Gebäude untergebracht.

 

Der Neubau macht im bestehenden Gebäude Platz für die Kolben-Sparte frei, die darin ihre Verwaltung und Entwicklungsabteilung neu sortieren wird. Zwischen den beiden Häusern, also dort, wo sich derzeit die Haupteinfahrt auf das Werksgelände befindet, ist ein lichtdurchfluteter Wintergarten geplant, in dem unter anderem Teile der Kantine untergebracht werden sollen. Der Lieferverkehr soll völlig neu geregelt werden.

 

Im Zuge des Projekts werden auch einige neue Labors entstehen, womit die Arbeitsbedingungen der rund 200 Entwickler am Standort verbessert werden sollen. „Gute Leute bekommt man nicht mehr, wenn man keine guten Arbeitsbedingungen bieten kann“, sagt Kleinerts für Recht und Personal zuständige Vorstandskollege Jörg-Martin Friedrich.