Neues Zuhause für die Kunst

Am Wochenende eröffnet in einem außergewöhnlichen Gebäude die Galerie ABTART ihr neues Domizil.

von Thomas Krämer, Stuttgarter Zeitung vom 07.10.2009

 

MÖHRINGEN. Kupferbraune Metallplatten, Klinker und große Fenster: der Neubau der Galerie ABTART an der Rembrandtstraße in Möhringen fällt auf zwischen verputzten Häusern und Betonkonstruktionen. „Wie könnte das wohl Innen aussehen?“, wird sich so mancher Passant fragen, der in diesen Tagen durch den Filderort läuft.

Von Sonntag an wird er eine Antwort auf diese Frage finden. Da öffnet Karin Abt-Straubinger ihre neue Galerie ABTART für die Öffentlichkeit. Und eines kann schon vorweggenommen werden: Tolle Verpackung, enttäuschender Inhalt – das trifft in diesem Fall ganz gewiss nicht zu.

2423_StZ-091007_Bild_01 Freut sich aufs Wochenende: Karin Abt-Straubinger

Denn was im vergangenen Jahr dort nach den Entwürfen vom Architekturbüro Nixdorf Consult, Architekten + Ingenieure entstanden ist, kann als außergewöhnlich bezeichnet werden. Denn hinter der Fassade verbergen sich Räumlichkeiten, die so niemand vermuten würde. Auf insgesamt drei Stockwerken können die Kunstobjekte präsentiert werden. Die hohen Räume haben statt einer Ecke mal eine Rundung, dann sind Wände mit Kanten unterbrochen, was ein Zusammenspiel zwischen Kunstwerk und Architektur ermöglicht.

Als Clou wurde im Untergrund hinter dem Gebäude ein Skulpturenhof geschaffen, der später einmal durch ein Glasdach nach oben abgeschlossen werden soll, gleichzeitig aber Tageslicht bekommt. Überhaupt: die Lichtführung ist ein eigener Punkt in den Räumlichkeiten. Denn Tageslicht fällt durch Glasplatten im Boden an einer Innenwand bis hinunter in das Untergeschoss und schafft so einen ganz eigenen Raumeindruck.

„Die alte Galerie war für den Ausstellungsbetrieb nur bedingt geeignet“, begründet Abt-Straubinger ihren Entschluss, ein neues Gebäude zu bauen. Die ehemaligen Galerieräume, in denen nunmehr nur noch das Erdgeschoss für Ausstellungen genutzt werden wird, war ursprünglich ein Bürohaus. Fünf Jahre lang hatte Abt-Straubinger dort ihre Galerie betrieben, „bis 2007 der Gedanke an einen Neubau kam“, so die Kunstfreundin.

Mit dem ist sie nun äußerst zufrieden. Es gehöre natürlich Mut dazu, ein solches Projekt durchzuziehen, sagt sie. Sie ist der Überzeugung, nun mehr zu haben als eine Galerie. „Das ist schon ein kleines Museum“, sagt Abt-Straubinger und wirft einen Blick auf den Außenbereich. Dort brummt noch ein Bagger. Bis zur Eröffnung am Wochenende solle jedoch alles fertig sein, habe ihr der Architekt versichert, so die Galeristin.